Enough is Enough: PAPERS FOR ALL the babies

Das Bündnis Together-we-are-Bremen ruft für Donnerstag zu einer weiteren Kundgebung vor dem Innensenator auf. ENGLISH VERSION BELOW

Donnerstag | 04.02. | 11 Uhr | Contrescarpe 22/24

Das Bündnis fordert weiterhin vom Standesamt ein Ende der diskriminierenden Behandlung gegenüber Schwarzen Frauen und die Ausstellung der Geburtsurkunden für die Neugeborenen.

Das Bremer Standesamt verweigert die Ausstellung der Geburtsurkunden mit der pauschalen Unterstellung, die betroffenen Frauen seien verheiratet. Hier trifft eine patriarchale Gesetzgebung auf rassistische Behördenpraxis: denn nach deutschem Gesetz ist der rechtliche Vater eines Kindes grundsätzlich der Ehemann der Mutter, und nicht der reale Vater. Letzterer muss die Vaterschaft erst aufwendig gerichtlich anfechten, bevor er anerkannt wird.

Mit der pauschalen Unterstellung, verheiratet zu sein, verweigert das Standesamt die Eintragung des realen Vaters in die Geburtsurkunde. Mit weitreichenden Konsequenzen: denn viele der Kinder besitzen über den Vater die deutsche Staatsangehörigkeit und die Mutter damit eine Aufenthaltserlaubnis. Aber auch das Migrationsamt weigert sich, eine Aufenthaltserlaubnis auszustellen, wenn die Geburtsurkunde nicht vorliegt.

Die Angaben der Betroffenen über den Personenstand sowie vorgelegte Ledigkeitsbescheinigungen oder Scheidungsurteile werden durch die Standesbeamt*innen pauschal angezweifelt und teure, zeitaufwändige und erniedrigende Überprüfungsverfahren eingeleitet. Ob ein solches Verfahren eingeleitet wird oder die Angaben der Betroffenen übernommen werden, liegt zu 100% im Ermessen der Standesämter. Und auch das Migrationsamt muss die Aufenthaltserlaubnis auf Grundlage der vorliegenden Vaterschaftsanerkennung erteilen. Die Geburtsurkunde ist hier irrelevant.

Die aktuelle Praxis der Bremer Behörden ist rassistisch !

Together-we-are-Bremen sagt deshalb ENOUGH IS ENOUGH und ruft zu einer weiteren Protestaktion auf. Wir fordern von der Innenbehörde:

👉🏽 die sofortige Ausstellung der Geburtsurkunden
👉🏽 ein Ende der pauschalen Überprüfungsverfahren
👉🏽 die Anerkennung der Angaben der Betroffenen zum Personenstand
👉🏽 die Eintragung des anerkennenden Vaters in die Geburtsurkunde
👉🏽 die Beendigung der erniedrigenden Befragungen und Behandlungen durch Standesbeamt*innen
👉🏽 die Ausstellung der Aufenthaltserlaubnis auf der Grundlage der vorliegenden Vaterschaftsanerkennung

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PAPERS FOR ALL the babies – stop your discrimination

Together-we-are-Bremen is calling for another rally in front of the Senator of the Interior on Thursday morning | 04.02. | 11 a.m. | Contrescarpe 22/24

The alliance continues to demand that the Standesamt stop discriminating against black women and issue birth certificates for the newborns.

The Bremen Standesamt refuses to issue birth certificates with the blanket insinuation that the women concerned are married. This is where patriarchal legislation meets racist practice of authorities: because according to German law, the legal father of a child is basically the mother’s husband, not the real father. The latter must first contest paternity at great expense in court before it is recognised.

With the blanket assumption of being married, the Standesamt refuses to register the real father in the birth certificate. With far-reaching consequences: because many of the children have German citizenship through the father and the mother thus has a residence permit. But the migration office also refuses to issue a residence permit if the birth certificate is not available.

The information provided by the persons concerned about their marital status, as well as certificates of unmarried status or divorce decrees, are generally doubted by the Standesamt and expensive, time-consuming and humiliating verification procedures are initiated. Whether such proceedings are initiated or the information provided by the persons concerned is accepted is 100% the decision of the Standesamt itself. And the migration office must also issue the residence permit on the basis of the Vaterschaftsanerkennung. The birth certificate is irrelevant here.

Therefore the current practice of the Bremen authorities is racist !

Together-we-are-Bremen therefore says ENOUGH IS ENOUGH and calls for another protest action. We demand from the interior authorities:

  • immediate issuing of birth certificates
  • an end to the blanket verification procedures
  • the recognition of the information given by the persons concerned on their marital status
  • registering the recognising father on the birth certificate
  • an end to humiliating questioning and treatment by Standesamt
  • the issuing of residence permits on the basis of the paternity acknowledgments

Stop structural racism !