// Deutsch weiter unten //
We are a group of people who started to organize together in the fight against the camp in the Gottlieb-Daimer-Straße. Many of us are young people who fled from West-African countries and survived the crossing of the Mediterranean Sea. Others are people who decided to join and support this struggle.
We shut down the Camp called „Gottlieb-Daimler-Straße“ in September 2018. The conditions there were unbearable: it was located in an industrial area, it was freezing cold in the winter and way too hot in summer. Four people in one room.
We had to stay there because we did not accept the age the authorities gave us. To isolate us and to punish us for insisting on our age.
But with the camp shut down our fight is not over. Most of us did not get legal papers and we are transferred away from Bremen to other places in Germany – where we know nobody and face deportation to Italy. For us one thing is clear: We are here to stay. We need a safe place and access to build our own future.
Bremen is the city that has been the home of us for over a year now. We have made friends here, many of us are even going to school here and we have finally arrived at a place where we could feel safe after a long, dangerous and traumatizing journey. We call our movement „Together we are Bremen“ because we are part of Bremen and many people in Bremen have shown us, that we are welcome here!
Those who are no longer in the state’s system (which means: no access to healthcare, school, accommodation, food) are now staying with solidarian people to avoid homelessness and we are collecting donations to pay for basic needs like food, transport and medicine.
We have experienced how strong we can be, when we stand united. To stand in solidarity with each other and with many people from Bremen gives us the energy to continue this fight. We have seen, what can be changed if we don’t give up but bring our protest to the streets!
// Deutsch
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die zusammengefunden haben im Kampf gegen das Camp in der Gottlieb-Daimler-Straße.Viele von uns sind junge Menschen, die aus westafrikanischen Ländern geflohen sind und die Überquerung des Mittelmeers überlebt haben.
Andere sind Leute, die sich entschieden haben Teil der Gruppe zu werden und die Kämpfe zu unterstützen.
Wir haben dafür gesorgt haben, dass im September 2018 das Lager “Gottlieb-Daimler-Straße” in Bremen-Oslebshausen geschlossen wurde. Die Bedingungen dort waren unaushaltbar: Das Lager befand sich in einem Industriegebiet, es war dort bitterkalt im Winter und viel zu heiß im Sommer. Vier Leute mussten in einem Zimmer wohnen und das Essen war ungeniessbar.
Wir mussten dort sein, weil wir das Alter, das uns die Behörden gegeben haben, nicht akzeptiert haben. Sie haben versucht, uns dort zu isolieren und dafür zu bestrafen, dass wir auf unser wirkliches Alter bestanden haben.
Allerdings ist unser Kampf mit der Schließung des Lagers noch nicht vorbei. Die meisten von uns haben noch immer nicht einmal Duldungspapiere, obwohl wir schon so lange hier sind. Statt dessen versuchen sie uns in andere Orte in Deutschland umzuverteilen – wo wir niemanden kennen und von Abschiebungen nach Italien bedroht sind. Für uns ist eine Sache klar: wir sind hier um zu bleiben. Wir brauchen einen sicheren Ort und Zugang zur Gesellschaft, um unsere Zukunft selber aufzubauen.
Bremen ist die Stadt, die für über einem Jahr schon unser Zuhause ist. Wir haben hier Freund*innen gefunden, viele von uns gehen sogar zur Schule und wir sind endlich an einem Ort angekommen, wo wir uns nach einer langen, gefährlichen und traumatisierenden Reise sicher fühlen könnten. Wir nennen unsere Bewegung “Together we are Bremen” (Zusammen sind wir Bremen), weil wir Teil von Bremen sind und viele Menschen in Bremen uns gezeigt haben, dass wir hier willkommen sind!
Diejenigen, die nicht mehr im staatlichen System sind (das heißt: keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Schule, Unterkunft, Essen), wohnen jetzt bei solidarischen Personen und wir sammeln Spenden, um Grundbedürfnisse wie Essen, Transport (Bus und Bahn) und Medizin zu bezahlen.
Wir haben erlebt, wie stark wir sein können, wenn wir zusammen stehen In Solidarität miteinander und mit vielen Leuten aus Bremen zu sein, gibt uns die Energie diesen Kampf weiter zu führen. Wir haben gesehen, was verändert werden kann, wenn wir nicht aufgeben, sondern unseren Protest auf die Straße tragen!